Thomas Weiss: Brass for Africa

In einem kleinen Pongauer Dorf, in dem Thomas Weiss aufwuchs, war die Blasmusikkapelle der soziale Mittelpunkt. Sie prägte das Dorfleben durch gemeinsames Musizieren, das Organisieren von Festen und gegenseitige Unterstützung. Musik war allgegenwärtig und verband die Dorfbewohner. Thomas beschreibt diese Zeit so: „Musik war mehr als nur Klang – sie war ein wesentlicher Teil der Gesellschaft und die Seele des Dorflebens.“

Im letzten Jahr konnte Thomas durch seine Arbeit als Volunteer bei El Sistema Greece, Sistema Cyprus und Brass for Africa in Uganda die transformative Kraft der Musik aus erster Hand erleben. „Die Idee von ‚sozialer Veränderung durch Musik‘ wurde für mich lebendig“, erklärt er. Er habe gesehen, wie Musik nicht nur Gemeinschaften stärkt, sondern auch Einzelnen hilft, neue Perspektiven zu finden.

Heute sagt Thomas: „Ich bin überzeugt, Musik hat die Kraft, die Welt zu verändern. Sie kann Unterschiede überwinden, Menschen verbinden und selbst in schwierigen Lebenssituationen Hoffnung schenken.“

 

Brass for Africa – Musik als Wegweiser

Brass for Africa ist eine Non-Profit-Organisation, die monatlich rund 2.400 Kinder und Jugendliche in Uganda, Ruanda und Liberia erreicht. Die Organisation konzentriert sich auf die Arbeit in Slums, Waisenhäusern, Schulen und Jugendstrafanstalten. Neben der musikalischen Ausbildung vermittelt das Programm auch wichtige Lebenskompetenzen wie Teamarbeit, Selbstbewusstsein und Gender Equality. Alle Lehrkräfte sind ehemalige Teilnehmer:innen des Programms, die nun selbst als Vorbilder und Mentoren die nächste Generation inspirieren.

Nach seinem Aufenthalt im letzten Jahr ist Thomas nun als Head of Instrumental Studies tätig. „Meine Aufgabe besteht darin, die musikalische Praxis weiterzuentwickeln, Unterrichtskonzepte zu verbessern und die Lehrkräfte gezielt zu fördern – sowohl in der Praxis am Instrument als auch in ihrer Arbeit mit den Bands“, erklärt er.

 

Der Weg zu Brass for Africa

Ein Foto war der Ausgangspunkt: Eine Tubistin, die durch die Gassen eines Slums geht, umgeben von Kindern, die ihr folgen. „Dieses Bild hat mich neugierig gemacht“, erinnert sich Thomas. „Wie funktioniert Musik in einer solchen Umgebung?“ Diese Frage ließ ihn nicht los, und wenig später fand er sich selbst in genau diesem Umfeld wieder.

In Uganda unterrichtete Thomas an Orten, die weit von seiner gewohnten Realität entfernt waren – Jugendstrafanstalten, Waisenhäuser und Kulturzentren in den Slums. „Die Geschichten der Kinder und Jugendlichen, geprägt von Verlust und Kampf, bleiben oft unausgesprochen. Doch durch die Musik konnte etwas verändert werden“, sagt er. Ein besonders bewegender Moment war ein Marsch der Band aus einer Jugendstrafanstalt in ein kleines Dorf. „Kinder aus allen Richtungen schlossen sich an, tanzten und sangen mit. Es war ein lebendiges Beispiel für die Kraft der Musik“, beschreibt Thomas.

 

Musik schafft Perspektiven

Neben der musikalischen Ausbildung werden bei Brass for Africa auch sogenannte „Life Skills“ vermittelt. „Kinder und Jugendliche lernen durch die Arbeit an den Instrumenten wichtige Fähigkeiten wie Kommunikation und Teamarbeit“, erklärt Thomas. Diese stärken ihr Selbstvertrauen und öffnen ihnen neue Türen für die Zukunft.

Ein beeindruckendes Beispiel nennt er Hussein, ein ehemaliges Straßenkind und Jugendstrafgefangener, der heute Trompetenlehrer ist. „Mit seiner Leidenschaft und pädagogischen Energie inspiriert er die nächste Generation“, sagt Thomas.

 

Eine besondere Verbindung Musik, die Grenzen überwindet

Ein besonders persönlicher Moment für Thomas war eine Probe mit einem ugandischen Kollegen, bei der sie gemeinsam eine Weise spielten, die ihn an seine Kindheit im Pongau erinnerte. „Für einen Augenblick schien die Musik alles andere in den Hintergrund zu rücken – die Entfernung, die Unterschiede, den Alltag“, sagt er. Solche Momente zeigen, wie Musik Menschen verbindet.

 

Unterstützung für eine bessere Zukunft

Die Arbeit von Brass for Africa wird ausschließlich durch Spenden finanziert. Thomas appelliert: „Wer mehr über das Programm erfahren oder es unterstützen möchte, findet Informationen auf der Webseite von Brass for Africa.“

 

Die Kraft der Musik

„Musik hat die einzigartige Fähigkeit, Grenzen zu überwinden und Menschen unabhängig von Herkunft, Bildung oder Überzeugung zu verbinden“, sagt Thomas Weiss. Sie könne Einzelne und ganze Gesellschaften positiv beeinflussen und verändern. „Musik ist für mich nicht nur eine Bühne der Exzellenz, sondern eine Brücke, die Gemeinschaft schafft, Perspektiven eröffnet und Wandel ermöglicht.“

 

 

IHRE SPENDE MACHT ES MÖGLICH

Direkt und unkompliziert auf der Webseite von Brass for Africa.

23. Dezember 2024
Thomas
Weiss
(Posaune)
Zuhause auf der Posaune und im Web